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Hand-Cursor haben auf Schaltflächen nichts zu suchen

20. November 2017

Veröffentlicht in:

Webdesign

Die Annahme, dass der Hand-Zeiger immer "Klick mich!" bedeutet, ist weitverbreitet – und gleichzeitig ein Missverständnis. Oft wird der Hand-Zeiger zu oft und an den falschen Stellen verwendet. Hier erfahren Sie, welchem Zweck er wirklich dient und wie Sie seinen korrekten Einsatz erkennen.

Warum Hand-Cursor in Menüs fehl am Platz sind

Haben Sie jemals erlebt, dass in Ihrem Browser-Menü beim Überfahren einer Schaltfläche der Mauszeiger zu einer Hand wird? Vermutlich nicht. Das hat einen Grund. Obwohl im Browser nahezu alles klickbar ist – von Vor- und Zurück-Tasten bis zu Tabs und Lesezeichen – wird der Hand-Zeiger hier nicht genutzt. Schaltflächen werden durch klare Beschriftungen, Symbole und ihr Design als klickbar dargestellt – alles ohne Hand-Zeiger.

Die wahre Aufgabe des Hand-Cursor

Sein eigentlicher Zweck: Links kenntlich zu machen. Während Schaltflächen meistens eine aktive Aufforderung zum Klicken darstellen, sind Links oft zurückhaltender. Der Hand-Zeiger gibt dem Nutzer das klare Signal: "Hier ist ein Link, klicke und gelange woanders hin."

Zudem sind Links mit spezifischen Kontextmenüs verknüpft, etwa dem "Öffnen in einem neuen Tab". Schaltflächen hingegen bieten solche Optionen nicht, obwohl sie oft mit dem Hand-Zeiger dargestellt werden.

Was sagen Interface-Experten?

Microsofts Design-Guide beschreibt die Maus als digitales Äquivalent zur menschlichen Hand. Die Nutzererfahrung soll so intuitiv wie möglich sein. Wo eine echte Hand drückt, klickt auch die Maus – daher ist das Hand-Symbol für Links reserviert, da sie keinen so starken Aufforderungscharakter haben wie Schaltflächen.

Auch das World Wide Web Consortium (W3C), verantwortlich für Webstandards, bekräftigt in seinen Richtlinien: Das Hand-Symbol steht für Links. Ein konsistentes Design ist entscheidend, damit Nutzer eine Website mühelos navigieren können.

Ein Link führt Nutzer zu einem neuen Ziel – sei es ein anderer Abschnitt derselben Seite oder eine völlig andere Webseite. Links können in verschiedenen Fenstern oder Tabs geöffnet und als Lesezeichen gespeichert werden. Sie ändern jedoch niemals aktiv Daten.

Schaltflächen hingegen lösen spezifische Aktionen aus, die über das bloße Weiterleiten hinausgehen. Das Abonnieren eines Newsletters oder das Filtern von Suchergebnissen sind typische Beispiele.

Historischer Kontext: Entstehung des Hand-Cursor

Schon in den Anfängen des Webdesigns war die Verbindung zwischen Nutzer und Inhalt essenziell. Die Schnittstelle für diese Verbindung war (und ist immer noch) der Mauszeiger.

Die Evolution des Hand-Zeigers

Das Internet der 90er-Jahre war weit entfernt von den multimedialen und interaktiven Webseiten von heute. Es war hauptsächlich textbasiert. In dieser textlastigen Umgebung war es notwendig, Hyperlinks – die Portale zu weiteren Informationen – deutlich zu kennzeichnen. Hier trat der Hand-Zeiger auf den Plan. Er signalisierte dem Nutzer: "Klicke hier, um mehr zu entdecken!"

Psychologischer Aspekt: Intuition und Erwartung

Mit der Zeit entwickelten Webnutzer eine intuitive Erwartung bezüglich des Verhaltens von Websites. Die Art des Mauszeigers spielt dabei eine große Rolle.

Nutzerreaktionen auf verschiedene Mauszeiger

Studien haben gezeigt, dass der Hand-Zeiger Neugier und Erwartung hervorruft. Er signalisiert, dass hinter dem klickbaren Element weitere Informationen oder eine Fortführung des Erlebnisses zu finden sind. Ein Pfeil-Zeiger hingegen wird mit neutraler Navigation in Verbindung gebracht.

Emotionen und Erwartungen

Jeder Mauszeiger ruft bestimmte Assoziationen hervor. Ein Pfeil wirkt neutral, während der Hand-Zeiger oft mit Interaktion und Entdeckung assoziiert wird. Dies spielt in der Webseitenerstellung eine Schlüsselrolle, da das Nutzererlebnis maßgeblich von diesen subtilen Hinweisen beeinflusst wird.

Barrierefreiheit: Ein inklusiveres Web

Im Design muss immer auch an Nutzer gedacht werden, die mit verschiedenen Einschränkungen surfen. Hier spielen Mauszeiger eine besondere Rolle.

Der Einfluss auf Nutzer mit Einschränkungen

Menschen mit motorischen oder visuellen Herausforderungen können von einem klar definierten Hand-Zeiger profitieren. Er dient als Signal für klickbare Inhalte. Allerdings sollten zusätzliche Hinweise gegeben werden, um die Zugänglichkeit zu erhöhen.

Best Practices für alle

Klarheit ist der Schlüssel zur Barrierefreiheit. Dies bedeutet, Mauszeiger in Kombination mit anderen visuellen Hinweisen wie Farbänderungen oder Unterstreichungen und geeigneten ARIA-Tags zu verwenden.

Neue Technologien: Blick in die Zukunft

AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) revolutionieren die Art und Weise, wie wir das Web erleben.

AR und VR: Jenseits des Hand-Zeigers

In virtuellen Welten verändert sich die Interaktion. Statt auf Textlinks zu klicken, könnten wir durch Gesten, Blicke oder Sprachbefehle navigieren. Das bedeutet auch, dass traditionelle Interaktionshinweise, wie der Hand-Zeiger, überdacht werden müssen.

Neue Interaktionsmetaphern

Die digitale Welt wird immer, immersiver. 3D-Symbole, haptisches Feedback oder interaktive Sprachassistenten könnten die Benutzerinteraktionen von morgen prägen.

Schlussgedanken

Gutes Schaltflächen-Design zieht Blicke und Klicks auf sich. Zusätzliche visuelle Hinweise können diese Anziehung noch verstärken. Das Hand-Symbol jedoch ist und bleibt für Links. Da diese in ihrer Funktion einzigartig sind, ist es essenziell, diese Unterscheidung zu treffen. Gestalten Sie Ihre Webseiten mit diesem Wissen, um Ihren Besuchern die bestmögliche Erfahrung zu bieten.

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